Moritz in der Litfaßsäule

 

Wir bedanken uns recht herzlich für das tolle Buch vom Leiv Verlag.

Natürlich freuen wir uns über jede Kooperation und sind über jede einzelne sehr dankbar.

 


 

Moritz in der Litfaßsäule

 

Moritz, neun Jahre alt, träumt gern. Und vergisst dabei die Zeit. Und weil er auch noch gründlich ist, dauert bei ihm alles ein wenig länger, als es die Erwachsenen gern sehen. Seine Eltern, seine drei Schwestern sind immer in Eile – ihnen raubt Moritz mit seiner Langsamkeit den letzten Nerv. Und auch der Lehrer verzweifelt an Moritz´ Tagträumereien. Da reicht es Moritz und er „zieht aus“ …

 

 

 

 

 

 

Produktinformation

 

Verlag: Leiv Verlag
Gebundene Ausgabe:  Hardcover/91 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-89603-394-9

Vom Hersteller empfohlenes Alter:  8-10 Jahre

Größe:  14,7 x 1,5 x 20,3 cm

 

 

 

 

Unser Fazit

Moritz teilt das Leben mit neun Jahren mit älteren und jüngeren Geschwistern – Mädchen, mit denen er sich gut versteht, aber als Wesen anderer Bestimmung zu betrachten scheint. Der Knabe denke zuviel nach, rügt das kleine Kollektiv Familie, wie auch das größere Schule. Er malt nicht die Natur, er ist kein „Realist“. Als ihm die Ereignisse über dem Kopfe zusammenzuschlagen drohen, flüchtet sich der Junge in die Obhut eines Straßenkehrers und darf in der Litfaßsäule des Heimatstädchens, wenige Meter vom Hause entfernt, Quartier beziehen.

 

Sein Dialogpartner ist eine Katze. Mit der Katze wie mit dem seiltanzenden Mädchen Kitty freundet sich das Kind an und gewinnt verlässliche Perspektiven, so dass der Knabe sich – nach einer klärenden Aussprache mit dem Straßenkehrer, wieder in den Kreis der Familie zurückbegeben kann.

 

 

 

Die Nöte der Kinder zu zeigen, ist Anliegen des Buches, und er demonstriert Elternstress wie pädagogische Fehlgriffe in der Schule wie zu Hause in offener Weise. Der Straßenkehrer, zu dem Moritz auch einmal „hinuntersteigen“ wird, wenn er nicht lernen will, ist ein guter Zuhörer und verständnisvoller Partner, und die Katze stellt ihre Welt jener des Knaben gegenüber, um ihm zu zeigen, dass noch andere Sorgen gelten als nur die wie auf ihn zugeschnitten scheinenden! Kitty endlich, das seiltanzende Mädchen des gerade gastierenden Zirkus, findet Platz im Herzen des forschenden Kindes und schließt mit ihm Freundschaft. Das sind Signale, deren Schrift gut lesbar das Manuskript des Drehbuches zieren. Da muss man nicht Angst haben, dass dem Jungen etwas passiert.

 

Natürlich haben die Dinge eine Symbolik: Moritz ist der „Außenseiter“, der nicht ins Kollektiv passen will, die Lehrer gebärden sich als Schablonen einer Bütteltäterschaft, die übrigen Kinder gehen ihrer eigenen Wege, und der Straßenkehrer sorgt nicht nur für Sauberkeit draußen auf dem Marktplatze, sondern auch für „drinnen“ in der Säule, indem er dem Jungen das Sehen erleichtert, die Prioritäten zurechtrückt und ihm den Weg zu sich selbst zeigt – und ist er nicht da, tut es die Katze, das Symbol für Unbestechlichkeit des Charakters und des Willens zur Freiheit. Kritik an Moritz hat hier keinen Platz, sondern sorgendes Mitgefühl und Ermutigung, zu sich selbst stehen zu wollen.

 

 

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